Und lahm ist lahm. Ich steige übrigens mit dem neuen Jahr
auch ins Claim-Recycling-Geschäft ein. Scheint recht lukrativ zu
sein, den alten Claim herzunehmen, einen Buchstaben auszutauschen –
und fertig ist die Laube, wie wir Abbinderauffrischer sagen. Nein,
so einfach sagen wir das natürlich nicht. Siehe die Pressemitteilung der
Media-Saturn-Holding: „Der freche Slogan greift den
Kult-Werbeklassiker „Geiz ist geil“ auf. So verstärkt und erweitert
Saturn noch einmal die ursprüngliche Botschaft, die lediglich
niedrige Preise inszenierte.“ Also vielen Dank auch an die frechen
Werber von Scholz & Friends Berlin. Ach ja, einen ersten
Kunden konnte ich schon gewinnen: Henkel. Aus dem
Kult-Werbeklassiker „Da weiß man, was man hat“ habe ich jetzt „Da
hat man, was man hat“ und „Da weiß man, was man weiß“ gemacht.
Einfach geil.
Posted: Januar 4th, 2011
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Damals galten arrogante Werbearschlöcher noch als tolle
Hechte und Mercedes-Benz warb nicht mit einem wie Mario Basler.
Posted: Mai 11th, 2010
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O wie rauscht’s im Feuilleton: Eine 17-Jährige wird für ihr Erstlingswerk (in dem das Wort ficken dem Vernehmen nach ziemlich penetriert wird) erst ganz doll gefeiert; dann stellt sich heraus, dass sich das Wunderkind frech bei einem anderen bedient hat.
Bernd Graff schreibt am 11. Februar 2010 in der Süddeutschen Zeitung: „Früher nannte man es Bricolage. Heute bezeichnet man die Technik als Mashup oder Sampling. Die ‚Axolotl-Roadkill‘-Autorin Helene Hegemann charakterisiert sie als ‚Ablösung von diesem ganzen Urheberrechtsexzess‘ im vollen ‚Recht zum Kopieren und zur Transformation‘. Schwierigkeiten und Naserümpfen gab es bei der Verarbeitung von fremden Ideen in künstlerischen Arbeiten schon immer.“
Es gibt übrigens einen ganzen Berufszweig, der sich nährt von den Ideen, die er anderen stiehlt. In der Werbung gehört nämlich Klappern Klauen zum Handwerk. Rückblende: Du hast diese Idee für eine tolle Imagebroschüre, die der Kunde im letzten Moment abschießt. Weil er die Idee dann doch nicht so toll findet und weil er übrigens noch diese Agentur kennt, die für das Tochterunternehmen schafft. So geht’s manchmal eben.
Ein knappes Jahr später schaust du mal nach, ob denn der Beinahe-Kunde inzwischen eine neue Unternehmensschrift hat. Und siehe, er hat. Mit einem Titelbild, das dir bekannt vorkommt. Mit einem Layout, das dir bekannt vorkommt. Mit weiteren Elementen, die dir bekannt vorkommen.
Aus dem Beinahe-Kunden ist übrigens jetzt doch ein Bestands-Kunde geworden. Denn eben haben wir die Rechnung rausgeschickt …