SMS an die Bundeskanzlerin

Und wir haben sie noch vor der Bild bekommen. Hier die sensationelle Kurznachricht. Nicht von Sigmar Gabriel, dafür aber einen tiefen Einblick ins Innerste der Bundesregierung gewährend:

sehr geehrte frau bundeskanzlerin, liebste Angela, ich finde, wir haben nicht nur ein faires, sondern auch ein gerechtes sparpaket hinbekommen. mit fair und gerecht meine ich, dass vor allem die bluten muessen, die der spaetroemischen dekadenz froenen. elendes pack. viele gruesse von deinem kaempfenden und fightenden vizekanzler guido ps: toll, neben dir in der pk sitzen zu duerfen. arbeit lohnt sich wieder.

Posted: Juni 8th, 2010
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Ritual

Wenn Außerirdische oder Franzosen auf uns Deutsche schauen, werden sie sich verwundert die Augen reiben. Denn wir gehen jeden Sonntag einem seltsamen Ritual nach: Zunächst schlüpfen wir in elegante Hose und Lederslipper, setzen uns ins große dieselgetriebene Auto und legen eine lange Wegstrecke zurück. 500 Meter oder so. Anschließend defilieren wir durch eine Tür, die sich unter so eindringlichem wie nervigem Geläut und Gebimmel öffnet und schließt. In den heiligen Hallen bekommen wir etwas gereicht,  das wir alsbald mit demütigen Augenaufschlag zum Mund führen. Was dem einen die Hostie, ist dem anderen das Brötchen.

Posted: Mai 27th, 2010
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Motiviert bis in die Stollenspitzen

Deutschland – Ghana 7-1

Posted: Mai 17th, 2010
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Botox …

… ist gut gegen Migräne, sagte sie und legte die Stirn in Falten
versuchte, die Stirn in Falten zu legen.

Posted: Mai 11th, 2010
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Goldene Zeiten

Damals galten arrogante Werbearschlöcher noch als tolle
Hechte und Mercedes-Benz warb nicht mit einem wie Mario Basler.

Posted: Mai 11th, 2010
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Agenturdeutsch

Wer glaubt, er habe mal eben nur so „in die Tüte gesprochen“, sollte sich nicht wundern, wenn seine Gesprächspartner ihn anschauen, als habe er ein bisschen „in die Tüte gebrochen“. Noch ungläubiger wird der Blick dann übrigens, wenn der Tüteninhalt hinterher dann doch nicht umgesetzt wird: „Und wo ist meine Idee?“
Ach ja, Tütenbefüller gibt’s auf mehreren Hierarchiestufen.

Posted: Mai 7th, 2010
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Stellenanzeige

„Du liebst Text, hast Sprachgefühl, kannst schreiben: zielgruppen-orientiert, ideenreich, überraschend und überzeugend. Du hast im Bereich Medienkommunikation und Journalismus studiert, kennst eine Redaktion von innen, textest stilsicher Meldungen, schreibst Reportagen und kannst Headlines. Du liest regelmäßig Print und Online, ab und zu auch im Duden und du kennst dich mit den gängigen Office-Programmen perfekt aus: Join us!“

Anders formuliert: Du bist Hochschulabsolvent mit Redaktionserfahrung und guter Schreibe? Dann bist du genau richtig bei der Agentur, die diese Stellenanzeige aufgegeben hat. Und in welcher Position darfst du dort anfangen? Richtig geraten, die suchen einen Praktikanten.

Posted: Mai 6th, 2010
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Vergesst Rilke

AbschiedWer herzergreifende Lyrik lesen will, der greife zu den auf den Seiten des Friedwalds gesammelten Kleinoden. Zum Beispiel hat die dem Literaturbetrieb (noch!) völlig unbekannte Irene Wahle (sie ist wohl Biographin) den wunderschönen Text geschrieben „Wenn Hamster und Großväter sterben“. Eine Überschrift, die mich mit wohligem Schauer an den „Verein für Tiere und kranke Kinder“ denken ließ; auf die Reihenfolge kommt es eben an. Tränen flossen auch über mein Gesicht, als ich die ersten Sätze von Wahle las: „Lars-Enrico (8) weinte, als sein Goldhamster Otto starb. Die Mutter griff die kleine Leiche mit einem Stück Küchenkrepp, brachte sie zum Müllschlucker und sagte: ‚Heul nicht, wir kaufen einen neuen!'“

Das haut rein, oder? Lars-Enrico, er muss ein kleiner Sachse sein, hatte nun also einen Otto geheißenen Ex-Nager. Worte wie Leberhaken, deren Wirkung durch den nächsten Hammersatz noch ins Unerträgliche gesteigert wird. Da moduliert die Zauberin Wahle zwischen Hoch und Tief als wär’s eine Lust. Denn der putzige Tierkadaver wird nicht nur ordnungsgemäß entsorgt (schon ein raffinierter Hinweis auf das auf diesen Seiten beworbene Bestattergewerbe?), auch Lars-Enrico wird ordnungsgemäß getröstet. Nicht etwa mit „Halt’s Maul“ oder „Fresse!“, sondern mit einem warmherzigen „Heul nicht!“ Das ist wahre Mutterliebe. So geht’s dann dahin.

Die Website „Abschiedsvorstellung“ will offensichtlich unseren Umgang mit dem Tod entkrampfen. Sehr löblich. Aber gut gemeint ist eben immer noch das Gegenteil von gut gemacht. Denn bei jedem Besuch der Site frage ich mich: echt oder fake?

Posted: April 28th, 2010
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Freud lässt grüßen

Will man wirklich bei einem Unternehmen arbeiten, das offene Stellen nicht mit Bewerbern, sondern mit Bewerbungen besetzt („… leider mitteilen, dass wir die vakante Position mit einer anderen Bewerbung besetzt haben“)?
Ja, das war eine rhetorische Frage. Ist das jetzt schickes Personalerdeutsch oder offenbart die Formulierung nicht eher, wie dieser Arbeitgeber über potenzielle Angestellte denkt („Schick mir mal die nächste Bewerbung rein“)?
Der Bewerber Die Bewerbung in der Zirkuskuppel: ratlos.

Posted: April 21st, 2010
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Skandalöses von Starbucks

Der Kaffee, den Starbucks ausschenkt, ist, nun ja, gebraucht. Andere haben schon an ihm genippt, wie der Konzern jetzt auf seiner Homepage einräumt:
„Wir sind auf der Suche nach den besten Kaffees weltweit und verkosten mehr als 150.000 Tassen jährlich, um für Sie die besten davon auszuwählen.“
Wie schafft Starbucks es nur, aus den Resten, die in den ausgewählten Tassen schwimmen, eine für den Verkauf ausreichende Menge Kaffee zu produzieren? Ist Starbucks am Ende der Erfinder des Verlängerten?

starbucks

Posted: April 13th, 2010
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